Die neuen Canyoningprodukte von Petzl auf einen Blick
Die neue Canyoningserie von Petzl – erhältlich ab Januar 2020 – ist eine kleine Revolution: nicht nur nur eine neue Farbe oder ein paar zusätzliche Materialschlaufen, sondern ein von Grund auf neu durchdachtes Konzept, welches nicht durch den Schreibtisch, sondern aus der Schlucht heraus inspiriert wurde. Trotz kleiner Schwachstellen eine gGroßartige Arbeit vom Petzl Team.
In diesem Blogbeitrag nehmen wir alle neuen Produkte genau unter die Lupe – ob das Material dann auch hält, was es verspricht werden wir im Laufe der Saison 2020 sehen 😉
Petzl Canyon Club
Ein preisgünstiger Gurt für Einsteiger und den kommerziellen Bereich.
Was braucht ein Canyoninggurt? Oder anders gefragt: was unterscheidet einen Klettergurt von einem Canyoninggurt? Klar:
- der Schlaz (das Arschleder, der Poposchutz, wie auch immer) – hat der neue Petzl Canyon Club. Sogar in drei unterschiedlichen Farben (schwarz, grün, orange)
- ein schlankes Design, durch das hängenbleiben verhindert wird – der Canyon Club besteht in der Grundversion nur aus Gurtbändern, dem Schlaz und einer Materialschlaufe. Er erfüllt also auch dieses Kriterium. Für weniger puristisch veranlagte hat Petzl dann auch noch ein „Komfortpolster“ und eine zweite Anseilschlaufe als optionale Extras im Program. Außerdem wird die Materialschlaufe durch eine kleine extra Schlaufe aufgewertet, mit der das Abseilgerät zur Seite gehängt werden kann.
- eine horizontale Anseilschlaufe – ist vorhanden. In Grün. UND: hier kommt das Besondere, das den Canyon Club beispielsweise von den Singing Rock Produkten Top Canyon und Canyon XP deutlich abhebt: denn die Anseilschlaufe ist bis unter das Gurtband hinein verstärkt… warum das erwähnenswert ist? Seht Euch doch einfach mal folgendes Foto vom Singing Rock Top Canyon an.
Preisgünstiger Gurt für den Verleihbetrieb
Eines ist nun schon mal klar: beim Canyon Club handelt es sich um einen vollwertigen Canyoninggurt 😉 Aber Petzl hat sich noch eine weitere Frage gestellt: Was erwarten professionelle Canyoningveranstalter von einem Gurt?
- hohe Strapazierfähigkeit für intensiven Einsatz – sieht auf den ersten Blick sehr gut aus (siehe das Detail Einbindeschlaufe). Wie stabil der Canyon Club wirklich ist werden wir dann als Update bereitstellen.
- die Möglichkeit zur individuellen Kennzeichnung für PSA oder andere Zwecke – Standardmäßigkeit hat der Canyon Club ein beschriftbares Label am Hüftgurt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit mit drei unterschiedlichen Schlazfarben Systemgruppen zu bilden – ausgeliefert (und das ist eigentlich ziemlich schwach) wird aber nur in Grün.
- einfache Bedienbarkeit – die unterschiedlichen Beinschlaufen sollten es auch ungeübten Nutzern ermöglichen, den Gurt schnell anzuziehen. Die Schnallen laufen (und schließen) sehr gut und müssen nicht langwierig zurückgeschnallt werden oder ähnliches. Der Pfeil mit dem Hinweis „attach here“ macht auch dem Dümmsten klar, wo angeseilt wird.
- Einheitsgröße – Mit einer Hüftweite von 60 bis 120 cm sollten die meisten Nutzer vom Canyon Club erfasst sein.
Fazit: für den professionellen Einsatz gedachter, simpler, aber in den Details sehr gut durchdachter Gurt, der sich mit dem angebotenen Zubehör auch für private Canyonisten eignet und einen günstigen aber sehr strapazierfähigen Einstieg bietet.
Petzl Canyon Guide
High-End Canyoninggurt für anspruchsvolle Canyonauten und Canyoningguides.
Auffällig ist die metallene Anseilschlaufe, die auf den ersten Blick sehr futuristisch wirkt, auf den zweiten Blick aber durchaus vertrauenserweckend scheint. Die Idee ist grundlegend neu und gut, denn insgesamt besteht der Anseilbereich aus drei verschiedenen Punkten:
- einem niedrigen Fixpunkt, der Anwendung bspw. für den Rucksacktransport oder in Rettungssituationen findet
- einem mittleren Fixpunkt, der für die eigens entwickelte Selbstsicherung Dual Canyon Guide gedacht ist. Diese kann hier quasi ohne Reibung eingehängt werden.
- dem hoch angebrachten grünen Metallring, an dem bspw. das Abseilgerät oder auch eine Steigklemme mit optimiertem Körperschwerpunkt angebracht werden kann. Vorsicht ist allerdings bei zu langen Kappschlingen geboten, da das Abseilgerät weit in Richtung Kopf (Bart, Haare, Neoprenmanschette, etc.) wandert. Aber auch hier hat man im Hause Petzl jetzt eine maßeschneiderte Lösung parat – die Kappschlinge Guide.
Der austauschbare Schlaz ist derselbe wie beim Canyon Club. (Danke liebes Petzl-Team!) und entsprechend in den drei Farben Grün, Schwarz und Orange erhältlich.
Materialschlaufen gibt es am Petzl Canyon Guide gleich vier, wobei allerdings ehrlicherweise nur zwei wirklichen Nutzen bringen – und auch diese zwei sind relativ weit hinten an der Hüfte angeordnet.
Die farbige Unterscheidung der Beinschlaufen, die beim Canyon Club noch wirklich sinnvoll erscheint wäre vielleicht nicht unbedingt nötig, tut aber auch nicht weh. Petzl rechtfertigt sie damit, dass der Guide auf diese Art das korrekte Anlegen des Gurtes leichter demonstrieren kann – warum also nicht.
Auch die Polsterung des Hüftgurtes ist gut und angenehm verarbeitet.
Als Schnallen wurden Double-Back-Schnallen verwendet. Laufen einwandfrei und machen einen sehr soliden Eindruck.Allerdings gab es beim Vorgängermodell (Petzl Canyon) immer wieder Probleme mit den Schnallen, die nach längerem Gebrauch teils nicht mehr „festhielten“ und permanent nachgezogen werden mussten. Ob diese Schwachstelle behoben werden konnte wird erst die Zeit zeigen.
Fazit: Petzl hat mit dem „dreifachen Anseilpunkt“ eine echte Innovation auf den Weg gebracht und der Gurt hat das Zeug dazu, ein echter Klassiker zu werden, WENN die folgenden potentiellen Probleme nicht negativ ins Gewicht fallen…
Schwachstellen am Muster
Was habt Ihr Euch denn dabei gedacht?? Eine scharfe Spitze, die genau am Anseilpunkt über das Gurtmaterial reibt?? Bleibt abzuwarten, wie schlimm die Auswirkungen wirklich sind, aber aktuell gehe ich davon aus, dass der Gurt wegen dieser Stelle sehr rasch ausgesondert werden muss – wenn es nicht sogar eine Gefahrenquelle sein könnte…
Und dann auch noch eine sehr merkwürdige, ungleiche Vernähung der beiden Beinschlaufen…
Auf Nachfrage wurde uns von Petzl bestätigt, dass die sonderbare Vernähung nur das uns zur Verfügung gestellte Muster betrifft und der Gurt in der Serie vollständig umschlossen wird. Die scharfe Kante wurde von Petzl wohl zuvor nicht beachtet, es wurde uns aber mitgeteilt, dass man es sich vor der Serienproduktion noch einmal ansehen werde…
Zubehör für den Petzl Canyon Club
Selbstsicherung Dual Canyon Club
Petzl Selbstsicherung Dual Canyon Club
- wird per Ankerstich befestigt
- zwei gleich lange Sicherungen
- vernähte Augen, Plastikkappen zum herunterschieben
- Die Armlänge von 65 cm ist für unseren Geschmack leider viel zu lange geraten…
Zubehör für den Petzl Canyon Guide
Selbstsicherung Dual Canyon Guide
Petzl Selbstsicherung Dual Canyon Guide
- wird direkt an der aufschraubbaren Öse des Anseilpunktes befestigt
- ein starrer Sicherungsarm und ein Sicherungsarm mit durch die Petzl-Adjust Klemme regulierbarer Länge
- Länge: fixer Strang: 65 cm / einstellbarer Strang: 15 bis 80 cm
Petzl Boreo
Canyoninghelm mit Top and Side-Protection.
Auffällig ist die metallene Anseilschlaufe, die auf den ersten Blick sehr futuristisch wirkt, auf den zweiten Blick aber durchaus vertrauenserweckend scheint. Die Idee ist grundlegend neu und gut, denn insgesamt besteht der Anseilbereich aus drei verschiedenen Punkten:
- einem niedrigen Fixpunkt, der Anwendung bspw. für den Rucksacktransport oder in Rettungssituationen findet
- einem mittleren Fixpunkt, der für die eigens entwickelte Selbstsicherung Dual Canyon Guide gedacht ist. Diese kann hier quasi ohne Reibung eingehängt werden.
- dem hoch angebrachten grünen Metallring, an dem bspw. das Abseilgerät oder auch eine Steigklemme mit optimiertem Körperschwerpunkt angebracht werden kann. Vorsicht ist allerdings bei zu langen Kappschlingen geboten, da das Abseilgerät weit in Richtung Kopf (Bart, Haare, Neoprenmanschette, etc.) wandert. Aber auch hier hat man im Hause Petzl jetzt eine maßeschneiderte Lösung parat – die Kappschlinge Guide.
Der austauschbare Schlaz ist derselbe wie beim Canyon Club. (Danke liebes Petzl-Team!) und entsprechend in den drei Farben Grün, Schwarz und Orange erhältlich.
Materialschlaufen gibt es am Petzl Canyon Guide gleich vier, wobei allerdings ehrlicherweise nur zwei wirklichen Nutzen bringen – und auch diese zwei sind relativ weit hinten an der Hüfte angeordnet.
Die farbige Unterscheidung der Beinschlaufen, die beim Canyon Club noch wirklich sinnvoll erscheint wäre vielleicht nicht unbedingt nötig, tut aber auch nicht weh. Petzl rechtfertigt sie damit, dass der Guide auf diese Art das korrekte Anlegen des Gurtes leichter demonstrieren kann – warum also nicht.
Als Schnallen wurden die bewährten Double-Back-Schnallen verwendet. Laufen einwandfrei und machen einen sehr soliden Eindruck. Auch die Polsterung des Hüftgurtes ist gut und angenehm verarbeitet.
Fazit: Petzl hat mit dem „dreifachen Anseilpunkt“ eine echte Innovation auf den Weg gebracht und der Gurt hat das Zeug dazu, ein echter Klassiker zu werden, WENN die folgenden potentiellen Probleme nicht negativ ins Gewicht fallen…
Gut durchdachter Gurt mit kleinen Schwachstellen
Was habt Ihr Euch denn dabei gedacht?? Eine scharfe Spitze, die genau am Anseilpunkt über das Gurtmaterial reibt?? Bleibt abzuwarten, wie schlimm die Auswirkungen wirklich sind, aber aktuell gehe ich mindestens von der Stelle aus, wegen der der Gurt sehr schnell ausgesondert werden muss – wenn es nicht sogar eine Gefahrenquelle sein könnte…
Und dann noch das hier: während die rechte Beinschlaufe den Hüftgurt umfasst wurde die linke Beinschlaufe nur von unten angenäht… Muss das so oder ist das french engineering? Ich muss allerdings dazu sagen, dass es sich bei dem hier abgebildeten Gurt um ein Muster handelte, das uns vor dem offiziellen Verkaufsstart zur Verfügung gestellt wurde. Wir haben bei Petzl nachgefragt, ob die Serienmodelle ab Januar 2020 dieselben Auffäliigkeiten haben wird und werden auf jeden Fall vor Markteinführung noch ein Update hierzu bringen.
Petzl Borea
Canyoninghelm speziell für Frauen.
Was braucht ein Canyoninggurt? Oder anders gefragt: was unterscheidet einen Klettergurt von einem Canyoninggurt? Klar:
- der Schlaz (das Arschleder, der Poposchutz, wie auch immer) – hat der neue Petzl Canyon Club. Sogar in drei unterschiedlichen Farben (schwarz, grün, orange)
- ein schlankes Design, durch das hängenbleiben verhindert wird – der Canyon Club besteht in der Grundversion nur aus Gurtbändern, dem Schlaz und einer Materialschlaufe. Er erfüllt also auch dieses Kriterium. Für weniger puristisch veranlagte hat Petzl dann auch noch ein „Komfortpolster“ und eine zweite Anseilschlaufe als optionale Extras im Program. Außerdem wird die Materialschlaufe durch eine kleine extra Schlaufe aufgewertet, mit der das Abseilgerät zur Seite gehängt werden kann.
- eine horizontale Anseilschlaufe – ist vorhanden. In Grün. UND: hier kommt das Besondere, das den Canyon Club beispielsweise von den Singing Rock Produkten Top Canyon und Canyon XP deutlich abhebt: denn die Anseilschlaufe ist bis unter das Gurtband hinein verstärkt… warum das erwähnenswert ist? Seht Euch doch einfach mal folgendes Foto vom Singing Rock Top Canyon an.
Preisgünstiger Gurt für den Verleihbetrieb
Eines ist nun schon mal klar: beim Canyon Club handelt es sich um einen vollwertigen Canyoninggurt 😉 Aber Petzl hat sich noch eine weitere Frage gestellt: Was erwarten professionelle Canyoningveranstalter von einem Gurt?
- hohe Strapazierfähigkeit für intensiven Einsatz – sieht auf den ersten Blick sehr gut aus (siehe das Detail Einbindeschlaufe). Wie stabil der Canyon Club wirklich ist werden wir dann als Update bereitstellen.
- die Möglichkeit zur individuellen Kennzeichnung für PSA oder andere Zwecke – Standardmäßigkeit hat der Canyon Club ein beschriftbares Label am Hüftgurt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit mit drei unterschiedlichen Schlazfarben Systemgruppen zu bilden.
- einfache Bedienbarkeit – die unterschiedlichen Beinschlaufen sollten es auch ungeübten Nutzern ermöglichen, den Gurt schnell anzuziehen. Die Schnallen laufen (und schließen) sehr gut und müssen nicht langwierig zurückgeschnallt werden oder ähnliches. Der Pfeil mit dem Hinweis „attach here“ macht auch dem Dümmsten klar, wo angeseilt wird.
- Einheitsgröße – Mit einer Hüftweite von 60 bis 120 cm sollten die meisten Nutzer vom Canyon Club erfasst sein.
Fazit: für den professionellen Einsatz gedachter, simpler, aber in den Details sehr gut durchdachter Gurt, der sich mit dem angebotenen Zubehör auch für private Canyonisten eignet und einen günstigen aber sehr strapazierfähigen Einstieg bietet.